Pamphlet #9. Gattungspoetik in quantitativer Sicht. Das Werk Calderón de la Barcas und die zeitgenössischen Dramenpoetiken

von Hanno Ehrlicher, Jörg Lehmann, Nils Reiter, Marcus Willand.
April 2020

 

Während die Untersuchung von Dramen vor dem Hintergrund poetologischer Regeln zum festen Bestandteil der Literaturwissenschaft gehört, sind erst in der jüngeren Vergangenheit computationelle bzw. quantitative Verfahren entwickelt worden, die den Digital Humanities eine solche strukturelle Analyse von Dramen ermöglichen. Am Beispiel des Werks Calderón de la Barcas wird in diesem Beitrag die Reichweite eines solchen quantitativen Zugangs erprobt. Dabei werden zum einen zeitgenössische Dramenpoetiken der spanischen comedia nueva wie auch der französischen Klassik herangezogen und die dort niedergelegten Regeln wie die Einheit von Handlung, Ort und Zeit, die Vorschriften zur Personenverteilung und zur Ständeklausel sowie die Gesamtkomposition der Stücke als Richtschnur für die Analyse verwendet. Zum anderen exploriert dieses Pamphlet quantitative Charakteristika in den zwei maßgeblich von Calderón bedienten dramatischen Gattungen und leistet so einen Beitrag zur Muster- und Strukturentdeckung im untersuchten Dramenkorpus.

 

While the analysis of drama against the backdrop of poetological rules is a regular feature of literary studies, computational or quantitative methods that allow digital humanities to conduct structural analyses of plays were developed only recently. Taking the example of Calderón de la Barca’s oeuvre, this paper explores the range such a quantitative approach may have. For this, we draw on the contemporaneous poetics of drama of both the Spanish comedia nueva and French classicisme, and use their rules, such as the unity of action, place, and time, the provisos for characters and Ständeklausel, as well as the overall composition of the plays as our guidelines for the analysis. Moreover, this pamphlet explores quantitative characteristics of the two dramatic subgenres Calderón mostly worked in, and thus contributes to the discovery of patterns and structures within the corpus of plays analyzed.

 
 

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